Waldbaden mit Kindern – die Natur mit Kinderaugen sehen

Waldbaden mit Kindern

Waldbaden mit Kindern bietet eine wunderbare Möglichkeit, ihnen die Natur näherzubringen. Der Wald ist ein Ort der Ruhe und des Friedens, aber auch der Entdeckungen, ein Ort zum Staunen, Lernen, Erfahren. Also runter  vom Sofa und raus in den Wald! In diesem Beitrag findest du viele Ideen, was du mit einer Gruppe Kindern im Wald unternehmen könntest.

Übrigens: auch Erwachsene profitieren von Waldbaden mit Kindern, schliesslich entdecken Kinderaugen Dinge, die wir wahrscheinlich gar nicht wahrnehmen würden!

Kinder sind von Natur aus neugierig und abenteuerlustig und der Wald bietet ihnen unzählige Möglichkeiten, ihre Sinne zu schärfen und neue Dinge zu entdecken. Sie können die verschiedenen Pflanzen und Bäume erkunden, auf die Geräusche der Vögel und Tiere lauschen und die frische Waldluft bewusst einatmen.

Bevor es mit den kleinen Naturfreunden los geht, sollten alle verstanden haben, worum es geht: Kein Rennen, kein lautes Reden, nichts darf Abgerissen werden. Zeigen sich Tiere, wie ein Specht oder gar ein Reh: ruhig stehen bleiben, beobachten, keinesfalls  stören.

Beim Waldbaden mit Kindern können verschiedene Übungen durchgeführt werden, um ihre Achtsamkeit zu fördern und sie mit der Natur zu verbinden. Die wohl einfachste Übung: sich hinsetzen und den Boden spüren oder sich auf den Geruch des Waldes konzentrieren. Dabei können schon jüngere Kinder lernen, ihre Sinne bewusster wahrzunehmen und im Hier und Jetzt zu sein.

Eine weitere Möglichkeit ist, den Kindern zu erlauben, den Waldrand auf eigene Faust zu erkunden. Dabei können sie sich frei bewegen und ihre eigenen Entdeckungen machen. Sie können nach Spuren von Tieren suchen, kleine Schätze sammeln oder einfach nur entdecken. Da ist eine Schnecke, dort wächst ein junges Bäumchen auf einem alten Stamm. Das selbstständige Beobachten stärkt ihr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und lässt sie eine tiefe Verbindung zur Natur aufbauen.

Natürlich müssen die Kleinsten begleitet werden und dürfen auch ältere Kinder nicht aus den Augen gelassen werden. Dabei sollten wir ihnen aber so viel wie möglich Freiraum geben, zu sammeln, fühlen, riechen, hören. Wichtig ist, dass alle in Ruhe unterwegs sind und auf den Wegen bleiben.

Waldbaden fördert die Kreativität der Kinder

Waldbaden kann die Fantasie anregen und die Kreativität fördern. Kinder können zum Beispiel gemeinsam ein Waldmandala aus Blättern, Nüssen, Stöcken, Moos und Steinen gestalten oder mit Naturmaterialien basteln. So werden sie angeregt, sich mit ihrer Umgebung künstlerisch auseinanderzusetzen und ihre eigenen Ideen umzusetzen.

Weitere Übungen und Spiele mit Kindern im Wald können sein:

  • Barfusslaufen! Kinder lieben es, ohne Schuhe und Strümpfe unterwegs zu sein. Aber bitte aufpassen, dass keine spitzen Gegenstände am Boden liegen, Ameisenhügel in der Nähe oder Disteln auf der Wiese am Waldrand sind! Wie wäre es, barfuss über Moose zu laufen und anschliessen über einen Baumstamm zu balancieren. Danach können die kleinen Waldbadenden mit ihren Worten den Unterschied erklären: Wie fühlten sich der weiche Moosboden und die rauhe Baumrinde an?
  • Zählen: Wie viele unterschiedliche Grün- oder Brauntöne werden entdeckt? Wie viele unterschiedliche Bäume stehen am Ort, wo die Gruppe sich niederlässt? Wie viele kleine Tannenbäumchen spriessen aus dem Waldboden?
  • Wer kennt: diese Bäume? diese Beeren? diese Pflanzen? diese Pilze?
  • Ruhe bitte! Was hörst du? Alle Kinder dürfen sich im näheren Umkreis einen Platz suchen, wo sie sitzen oder stehen und während einer vorher definierten Zeit nicht reden sondern einfach den Geräuschen des Waldes lauschen. (Fünf Minuten genügen für jüngere Kinder.) Danach dürfen alle reihum berichten, welche Geräusche sie wahrgenommen haben. Ältere Kinder schreiben diese auf und lesen sie dann der Gruppe vor.
  • Schatzsuche: Die Kinder bilden kleine Gruppen. Jede bekommt einen Plan, welche Schätze sie finden soll. Zum Beispiel drei Eicheln, fünf Tannzapfen, ein buntes Blatt, eine Hand voll Beeren oder einen originellen Stein. Wer kann alle Aufgaben lösen?
  • Malen oder Zeichnen: Jedes Kind sucht sich ein Moos, eine Pflanze, einen Baum oder ein Blatt, welches ihm besonders gut gefällt und versucht, das ausgesuchte Objekt zu malen. Das fertige Bild darf es natürlich mit nach Hause nehmen. Es erinnert an das gemeinsame Waldbaden mit anderen Kindern.

Fazit: Waldbaden mit Kindern ist eine schöne Freizeitbeschäftigung während der sie spielerisch und liebevoll an die Natur herangeführt werden. Durch die verschiedenen Übungen und Aktivitäten können sie ihre Sinne schärfen, ihre Kreativität entfalten und eine tiefe Verbindung zur Natur aufbauen. Waldbaden mit Kindern unterscheidet sich von Waldbaden für Erwachsene dadurch, dass sie, je nach Alter, noch nicht in der Lage sind, lange Zeit zu schweigen oder still an einem Ort zu verweilen.

Der Wald ist kein grosser Abenteuerspielplatz, wo man springen, laut sein und Äste abreissen darf, sondern Lebensraum von vielen Tieren und Pflanzen – das sollten Kinder verstanden haben, damit sie Waldbaden dürfen.

Ein Tipp: Zum Abschluss an das Waldbaden mit Kindern darf natürlich auf einer dafür vorgesehen Grillstelle grilliert (zum Beispiel an einer Feuerstelle der Schweizer Familie) oder ein Waldspielplatz besucht werden.

 

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